fassaden

Beitrag im Zine zum Symposium Resonanzflächen von Marie Luise Birkholz und  Dorothea Nold (23. und 24. Oktober 2015): Eine Gruppe von KünstlerInnnen, StadtethnologInnen, RaumforscherInnen, PhilosophInnen, ArchitektInnen und Urban DesignerInnen besuchten die Eventlocation Haus Ungarn und der Alexanderplatz in Berlin. Im Anschluss trafen sie sich an einem großen Tisch und verhandelten zwei Tage lang über die Wechselbeziehung von Materialität dieser Orte und unsere Wahrnehmungen.  Ohne Referate oder Vortrage stand im Mittelpunkt allein das transdisziplinäre Gespräch.

„Während unserer Begehungen des Haus Ungarn und des Alexanderplatzes, den anschließenden Gesprächen über das Gesehene, fällt mir ein Spaziergang über die Baustellen der HafenCity Hamburg mit meinem Vater (Klaus Wildner) zu Materialität und Bedeutung von Fassaden ein.

(…)  kw: Fassaden sind also eine Übergangszone zwischen dem Außen und dem Innen.

KW: Die Fassade beeinflusst den umgebenden Raum mehr oder besser gesagt ganz anders als ein riesiger Betonkörper oder ein statisches Klinkermauerwerk. Die Fassade ist leichter und flexibler, sie kann sich auf den Raum zubewegen, sie kann transparent sein, man kann sie durchschreiten.

kw: Ist Fassade auch eine Art Kulisse?

KW: Kulisse hat nichts mit Fassade zu tun. Kulisse ist ein Leichtbauelement oder eine Pseudo-Fassade, das ist keine echte Fassade. Eine echte Fassade steht mit dem dahinter liegenden Gebäudekomplex in enger Verbindung. Bei einer Kulisse gibt es dahinter kein Gebäude.

kw: Eine Kulisse simuliert also ein Gebäude, ist nur nach Außen gerichtet. Eine echte Fassade verbindet den Innen- und Außenraum. Und der Begriff der Resonanzfläche? Könnte man Fassaden als Resonanzflächen bezeichnen?

KW: Wenn man Resonanz so versteht, dass etwas zurückgespielt wird, widerhallt,dann zeigt das zum Beispiel die Glasfassade mit einer großen Heiterkeit. (…)